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Diskussion:Horst Stowasser - Gedenkseite

Aus DadAWeb
Version vom 23. Oktober 2009, 02:42 Uhr von 84.59.36.243 (Diskussion) (" .. bis zum nächsten Treffen warten wir aber nicht wieder 30 Jahre...")
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Wer seine Erinnerungen an Horst Stowasser mit uns teilen möchte, kann sie hier auf dieser Seite veröffentlichen. Wir übernehmen dann die Texte auf die eigentliche Horst-Stowasser-Gedenkseite. --Jochen_S 07:42, 31. Aug. 2009 (UTC)

Bitte bei Bildern folgendes beachten

Wir hätten auch gerne Fotos auf der Horst-Stowasser-Gedenkseite. Ihr könnt uns Fotos und andere Bildmaterialien gerne für die Veröffentlichung als Bilddatei (JPG-, PNG-Format) schicken an die folgende E-Mailadresse: kontaktAtze.gifdadaweb.de. Aber, wichtig: Bitte nur Fotos für die Veröffentlichung auswählen, bei denen Ihr entweder die schriftliche Nutzungserlaubnis des Urheberrechtsinhabers bzw. bei denen Ihr selber die Urheberrechte habt. Wir habe eine Menge Stress gehabt und einer der Autoren des Lexikons der Anarchie hat tausende von Euros zahlen müssen, weil er zwar eine vage mündliche Genehmigung hatte, aber sich nicht die explizite schriftliche Erlaubnis des Urheberrechtsinhabers zur Veröffentlichung des Fotos im DadA-Memorial hat geben lassen. Das muss nicht nochmal sein!

Knobi & Jochen

" .. bis zum nächsten Treffen warten wir aber nicht wieder 30 Jahre..."

Leider erst heute habe ich erfahren, dass Horst Stowasser gestorben ist.

Auch wenn wir wenig Kontakt hatten, traf mich diese Nachricht sehr.

Ich lernte Horst Anfang der 70iger Jahre in Wetzlar kennen - das Archiv und die Abonnenten-Kartei der "Freien Presse" mussten sortiert werden, und so reiste ich mit einer kleinen Gruppe Gleichgesinnter an. Durch seine kleinen Nachdrucke anarchistischer Werke und vor allem durch "Was ist eigentlich Anarchie" hatte Horst wesentlichen Anteil daran, dass ich vorher gerade bei den Anarchisten meine politische "Heimat" gefunden hatte. Obwohl er nur wenige Jahre älter war als ich, hatte er mich dadurch stark geprägt. Die persönliche Begegnung mit ihm als "ganzem" Menschen, mit seiner sprühenden, lebensbejahenden, undogmatischen und humorvoll-scharfsinnigen Art, hat mich dann sehr beeindruckt - gerade weil er eben auch menschliche Schwächen hatte und lebte und damit nicht "der grosse, ferne Held" war, sondern eben ein "ganzer", im besten Sinne anarchistischer Mensch. Vielleicht gerade deshalb war er auch ein besonderer Mensch.

Wir haben uns dann leider sehr sehr lange Jahre nicht mehr gesehen - auch wenn ich hin und wieder von ihm, seinen Artikeln und Büchern etwas mit bekommen habe.

Es war vor ca. zwei Jahren, als ich von "anti-Aging für die Anarchie" hörte und voller Erwartungen mitsamt meinem Sohn zu seiner Lesung nach Frankfurt ging: Seine Lebensfreude, seine Scharfsinnigkeit und Menschlichkeit, seine Fähigkeit Menschen zu überzeugen und mitzureissen, waren immer noch mindestens genauso da, wie 30 Jahre früher.

Wir haben dann eine Weile miteinander gesprochen - über "damals" (Horst konnte sich erstaunlichrweise noch an Einzelne aus unserer Gruppe erinnern) und über "sein" Projekt A Plan B und Horst sprühte nur so von Ideen, die er noch leben wollte. Das Projekt in Neustadt fand ich klasse und wir machten aus, dass ich ihn gemeinsam mit anderen dort besuchen würde. Leider kam es (wg. Krankheiten in meiner Familie) dann doch nicht mehr dazu. Seine letzten Worte zu mir waren ".. aber diesmal warten wir nicht wieder 30 Jahre!" Nun wird es viel länger dauern, eine Ewigkeit und leider wohl nie sein.

Er hat in den langen Jahren seiner Arbeit, seines Lebens sicher unzählige Menschen für die Anarchie gewonnen, ohne zu Missionieren - und jetzt ist er leider viel zu früh gestorben.

Horst wird uns fehlen - als Mensch und Anarchist. Lassen wir ihn durch seine Ideen leben, indem wir weiter für eine freie, anarchistische Gesellschaft kämpfen, Anarchie leben!

Harald

Beiträge der Diskussionsseite

Anonyme bzw. zur Diskussion gestellte Beiträge

Horst Stowasser (Mit-)Gründer der Zeitung direkte aktion?

Nicht das dies so wichtig wäre, aber ich glaube die Information, das Horst Stowasser Mitgründer der "direkten aktion" der I-FAU, (damals noch Zeitung für die Region Nord) war, ist soweit ich weiß nicht richtg. (Der Herausgeberkreis war aus Hamburg). Er mag Gründungsmitglied der FAU bzw. I-FAU gewesen sein, hab ich jedenfalls schon häufiger gelesen, aber an der Gründung der direkten Aftion war er nicht beteiligt, wohl aber später in der Redaktion von die "direkte aktion".

Ich hab ihn sehr gemocht (obwohl nur dreimal gesehen, im Abstand von ca. 20 Jahren). Und er ist ein unersetzbarer Verlust für den libertären Sozialismus, die Anarchie!

Wichtig fand ich neben seinen iminent wichtigen und lebhaften 'Anarchie-Einführungen', sein auch in der FAU nicht unumstrittenes Buch: "Anti-Aging für die Anarchie. Das libertäre Barcelona und seine anarchistischen Gewerkschaften 70 Jahre nach der Spanischen Revolution. Eine Reportage", Verlag Edition AV, Lich 2006 ISBN 978-3-936049-72-5.[Auszüge in GWR Nr. 311/312; Rezension in der Graswurzelrevolution (Zeitschrift) Nr. 318]. Undogmatisch nimmt er Stellung, auf der Basis seiner Reiseeindrücke und Begegnungen mit den verschiedenen anarcho-syndikalistischen Fraktionen bzw. Strömungen. Wie auch immer Mensch zu den Inhalten/Wertungen steht, er ist einem Dialog bzw. einer Auseinandersetzung nicht ausgewichen, ein Eindruck den ich z. T. in der FAU bzw. "direkten Aktion" nicht hatte. Auch hier hat er wichtige 'Pionierarbeit' geleistet und eine in meinen Augen einwandfreie libertäre, freiheitliche Haltung vorgelebt!

Vielen Dank allen, die Ihre Erinnerungen an Horst Stowasser auf dieser Seite (mit-)geteilt haben! Danke an Andreas Hohmann für seine Worte an die Kinder, seine Frau sowie Familie! Meine Anteilnahme mit schwärzlich-schmerzlichen Grüßen! J.B. (Nur für die Diskussionsseite).


Horst Stowasser: Anarchie. Von Anonym

Durch dein Buch Anarchie, habe ich entdeckt, was ich schon immer war, ein Anarchist. Nicht das dies ein Unterschied gemacht hätte, jedoch bereichtertest du mich mit diesem Buch um viele Facetten einer Idee, die auch die meine war und es immer noch ist.

Anonym.


Redaktioneller Kommentar zum Nachruf von Barbara Stützel

Wir wissen, dass das ZEGG-Projekt in der anarchistischen Szene teilweise auf heftigen Widerstand stößt, und auch in den Projekten "DadAWeb" und "Lexikon der Anarchie" gibt es hierzu geteilte Meinungen. In diesem Fall sind wir allerdings der Ansicht, dass die viel beschworene Toleranz von Horst selbstverständlich auch auf seiner Gedenkseite zur Geltung kommen sollte.

Jochen Knoblauch & Jochen Schmück