Diskussion:Horst Stowasser - Gedenkseite: Unterschied zwischen den Versionen
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+ | Noch vor vier Wochen saßen wir auf unserer Terrasse und diskutierten, wie unsere jeweiligen Gemeinschaften mit der Region verbunden sind und was es an weiteren politischen Beiträgen braucht, um eine bessere Gesellschaft zu erreichen. Wie immer, wenn wir uns trafen, tranken wir Mate-Tee, und da Horst auch eine Latinoseele hatte (und diesen herrlichen argentinischen Akzent), redeten wir natürlich spanisch. Horst hatte diese wunderbare Eigenschaft, immer Utopist zu sein, aber genug fundierte Beispiele zu den Utopien dazu zu kennen, dass die Utopie gleich ein Stück näher kommt und schon fast um die Ecke guckt. Gleichzeitig war er Realist genug, um nicht nur zu reden, sondern seine Ideen in ganz konkreten Schritten umzusetzen. | ||
+ | Wir lernten uns kennen, als wir vor einigen Jahren zusammen auf dem Sozialforum in Deutschland auf dem Podium saßen und zum Thema „Anders leben“ die Ideen hinter unseren jeweiligen Gemeinschaftsprojekten vorstellten. Seim Buch „Anarchie!“ hatte mich schon vorher überzeugt, dass ich Anarchistin bin. Vom Herzen her und mit all dem, was wir in unserem Projekt aufbauen (eine Lebensgemeinschaft mit 80 Menschen und eine alternative Region mit Vernetzung von mehreren hundert Aktiven). Dass jemand nicht nur auf faszinierende Weise die Weltgeschichte erklären kann, sondern auch noch als Mensch herzlich und verbindend ist, hat mich gleich für ihn eingenommen. | ||
+ | Seine Offenheit unserem Projekt gegenüber führte dazu, dass wir uns immer wieder gegenseitig besuchten und inspirierten. Dieses Jahr wollte er nicht zum Sozialforum kommen, er meinte, es gäbe in Neustadt zu viel für ihn zu tun. | ||
+ | Mögen seine Utopien in uns allen weiterleben und auch ohne ihn Schritt für Schritt auf die Erde kommen. | ||
− | + | Barbara Stützel, ZEGG Gemeinschaft Belzig |
Version vom 3. September 2009, 20:32 Uhr
Wer seine Erinnerungen an Horst Stowasser mit uns teilen möchte, kann sie hier auf dieser Seite veröffentlichen. Wir übernehmen dann die Texte auf die eigentliche Horst-Stowasser-Gedenkseite. --Jochen_S 07:42, 31. Aug. 2009 (UTC)
Bitte bei Bildern folgendes beachten
Wir hätten auch gerne Fotos auf der Horst-Stowasser-Gedenkseite. Ihr könnt uns Fotos und andere Bildmaterialien gerne für die Veröffentlichung als Bilddatei (JPG-, PNG-Format) schicken an die folgende E-Mailadresse: kontaktdadaweb.de. Aber, wichtig: Bitte nur Fotos für die Veröffentlichung auswählen, bei denen Ihr entweder die schriftliche Nutzungserlaubnis des Urheberrechtsinhabers bzw. bei denen Ihr selber die Urheberrechte habt. Wir habe eine Menge Stress gehabt und einer der Autoren des Lexikons der Anarchie hat tausende von Euros zahlen müssen, weil er zwar eine vage mündliche Genehmigung hatte, aber sich nicht die explizite schriftliche Erlaubnis des Urheberrechtsinhabers zur Veröffentlichung des Fotos im DadA-Memorial hat geben lassen. Das muss nicht nochmal sein!
Knobi & Jochen
Nachruf auf Horst Stowasser
Mit Erschüttern habe ich die Nachricht gehört, dass Horst Stowasser am Sonntag plötzlich verstorben ist. Noch vor vier Wochen saßen wir auf unserer Terrasse und diskutierten, wie unsere jeweiligen Gemeinschaften mit der Region verbunden sind und was es an weiteren politischen Beiträgen braucht, um eine bessere Gesellschaft zu erreichen. Wie immer, wenn wir uns trafen, tranken wir Mate-Tee, und da Horst auch eine Latinoseele hatte (und diesen herrlichen argentinischen Akzent), redeten wir natürlich spanisch. Horst hatte diese wunderbare Eigenschaft, immer Utopist zu sein, aber genug fundierte Beispiele zu den Utopien dazu zu kennen, dass die Utopie gleich ein Stück näher kommt und schon fast um die Ecke guckt. Gleichzeitig war er Realist genug, um nicht nur zu reden, sondern seine Ideen in ganz konkreten Schritten umzusetzen. Wir lernten uns kennen, als wir vor einigen Jahren zusammen auf dem Sozialforum in Deutschland auf dem Podium saßen und zum Thema „Anders leben“ die Ideen hinter unseren jeweiligen Gemeinschaftsprojekten vorstellten. Seim Buch „Anarchie!“ hatte mich schon vorher überzeugt, dass ich Anarchistin bin. Vom Herzen her und mit all dem, was wir in unserem Projekt aufbauen (eine Lebensgemeinschaft mit 80 Menschen und eine alternative Region mit Vernetzung von mehreren hundert Aktiven). Dass jemand nicht nur auf faszinierende Weise die Weltgeschichte erklären kann, sondern auch noch als Mensch herzlich und verbindend ist, hat mich gleich für ihn eingenommen. Seine Offenheit unserem Projekt gegenüber führte dazu, dass wir uns immer wieder gegenseitig besuchten und inspirierten. Dieses Jahr wollte er nicht zum Sozialforum kommen, er meinte, es gäbe in Neustadt zu viel für ihn zu tun. Mögen seine Utopien in uns allen weiterleben und auch ohne ihn Schritt für Schritt auf die Erde kommen.
Barbara Stützel, ZEGG Gemeinschaft Belzig