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Diskussion:Horst Stowasser - Gedenkseite: Unterschied zwischen den Versionen

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(Neuer Abschnitt Zum Tod von Horst Stowasser)
 
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Wer seine '''Erinnerungen an Horst Stowasser''' mit uns teilen möchte, kann sie hier auf dieser Seite veröffentlichen. Wir übernehmen dann die Texte auf die eigentliche [[Horst_Stowasser|Horst-Stowasser-Gedenkseite]].
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Wer seine '''Erinnerungen an Horst Stowasser''' mit uns teilen möchte, kann sie hier auf dieser Seite veröffentlichen. Wir übernehmen dann die Texte auf die eigentliche [[Horst_Stowasser_-_Gedenkseite|Horst-Stowasser-Gedenkseite]].
 
--[[Benutzer:WikiSysop|Jochen_S]] 07:42, 31. Aug. 2009 (UTC)
 
--[[Benutzer:WikiSysop|Jochen_S]] 07:42, 31. Aug. 2009 (UTC)
  
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Wir hätte auch gerne Fotos auf dieser Seite. Aber, wichtig! Bitte nur Fotos hier reinstellen, von denen ihr auch das copyright habt, bzw. über eine schriftliche (!) Erlaubnis verfügt. (Das Adi Rasworschegg-Foto hat uns sehr viel Geld gekostet). knobi
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==Titel Deiner Erinnerungen an Horst Stowasser==
 
 
== Zum Tod von Horst Stowasser ==
 
 
 
'''Horst Stowasser ist gestorben'''
 
 
'''Ein (persönlicher) Nachruf -'''
 
 
 
''Von Regine Naeckel, 31. August 2009 -''
 
 
 
"Am Anfang war der Zorn - die Zukunft wird anarchistisch sein!"
 
 
 
Dieser Satz aus dem Buch ANARCHIE! umreißt den Ausgangspunkt von Horst Stowassers unermüdlichem, begeistertem Kampf für eine andere, für eine bessere Gesellschaft. Und seinen unerschütterlichen Glauben an die Logik, dass nur ein anarchistischer Gesellschaftsentwurf dem brutalen Chaos des Kapitalismus ein "sanftes Chaos" vernetzter Strukturen entgegenzusetzen vermag, in dem die Herrschaft des Menschen über sich und die Natur überflüssig wird. Horst Stowasser starb im Alter von 58 Jahren am Morgen des 30. August 2009 in Neustadt an der Weinstraße.
 
  
Der sicher bekannteste "moderne" deutsche Anarchist Stowasser hing keiner Strömung gängiger Theorien an, er entwickelte vielmehr das Experiment seines Anarchismus, seiner libertären Ideen in verschiedensten Projekten - selbstverwaltete Betriebe, gemeinsames Wohnen und Kulturveranstaltungen waren die mit viel Einsatz und Leidenschaft betriebenen praktischen Umsetzungen von Horst Stowassers "Projektanarchismus".
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Text Deiner Erinnerungen ...
  
Fast vierzig Jahre lang beschäftigte sich Horst Stowasser mit der Geschichte der Anarchie, 1971 begründete er das Dokumentationszentrum AnArchiv, eine umfangreiche Sammlung von Dokumenten, Zeitschriften und Literatur zum deutschen Anarchismus. 1985 veröffentlichte er sein erstes Buch, in dem er das „Projekt A“ entwarf, dessen Ziel die Verankerung libertärer Projekte im Alltagsleben einer Kleinstadt war. Das Projekt setze er kurz darauf in die Tat um, scheiterte und begann erneut. In seinen theoretischen Arbeiten verband er später die Grundlagen der Ökologie mit seinem Verständnis einer anarchistischen Gesellschaft.
 
  
Es ist außerordentlich traurig, dass dieser wache und mutige Denker, dieser liebenswerte Mensch so unerwartet starb. Wir durften ihn kennenlernen und er schrieb als Autor auch für Hintergrund.
 
  
'''Mein verwinkelter Weg - eine Hommage an Horst Stowasser'''
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'''<BIG>Bitte bei Bildern folgendes beachten</BIG>'''
  
Als ich die Texte - vor allem "Freiheit Pur" - von Horst Stowasser (leider erst) vor einigen Jahren "entdeckte", fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Wie durch Zufall war ich während meines Studiums auf ein Phänomen gestoßen, dass sich nun aus berufenem Munde bestätigte. Ohne mir wirklich sicher zu sein, glaubte ich vor Jahren den wissenschaftlichen Beweis für das Funktionieren einer anarchistischen Gesellschaft bei einem Chemiker gefunden zu haben - und hätte es beinahe wieder vergessen gehabt - wäre mir nicht Horst Stowasser "über den Weg gelaufen".
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Wir hätten auch gerne Fotos auf der Horst-Stowasser-Gedenkseite. Ihr könnt uns Fotos und andere Bildmaterialien für die Veröffentlichung als Bilddatei (JPG-, PNG-Format) schicken an die folgende E-Mailadresse: <u>k<s></s>on<s></s>takt[[Bild:Atze.gif]]da<s></s>da<s></s>web.<s></s>de</u>. Aber, '''wichtig''': Bitte nur Fotos für die Veröffentlichung auswählen, bei denen Ihr entweder die schriftliche Nutzungserlaubnis des Urheberrechtsinhabers bzw. bei denen Ihr selber die Urheberrechte habt. Wir habe  eine Menge Stress gehabt und einer der Autoren des Lexikons der Anarchie hat tausende von Euros  zahlen müssen, weil er zwar eine vage mündliche Genehmigung hatte, aber sich nicht die explizite schriftliche Erlaubnis des Urheberrechtsinhabers zur Veröffentlichung des Fotos im DadA-Memorial hat geben lassen. Das muss nicht nochmal sein!
  
Anfang der 80er Jahre arbeitete ich für die Uni an einer theoretischen Untersuchung über Stabilität und Instabilität ökologischer Systeme. Dabei stieß ich in der Bibliothek auf Veröffentlichungen von Ilya Prigogine. Dissipative Strukturen, Selbstorganisation und Irreversibilität. Sofort spürte ich eine gewisse Unruhe, als hätte ich am Stein der Weisen gekratzt: Dynamische - nicht statische - Systeme waren die stabilen, die "lebesfähigen". Und alles, was ich über die Frage der Selbstorganisation in der Natur erarbeitete, ließ sich wunderbar auf gesellschaftliche Systeme übertragen! Ich hatte sogar den zweiten Hauptsatz der Thermodynamik "geknackt" und die Theorie der durch die zunehmende Entropie im Wärmetod endenden Menschheit, ein für die kapitalistische Welt vom Club of Rome in die Debatte geworfenes Endzeitszenario, ad absurdum geführt. Ja, es ist auch ein Sein ohne ständiges (wirtschaftliches) Wachstum möglich, das verblüffte sogar mich selbst.
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Knobi & Jochen
  
Doch das war nicht meine Aufgabe. Ich musste mich mit Mikroorganismen befassen. Tags schrieb ich meine Arbeit, nachts rauschte mir der Kopf, die Gedanken kreisten um Prigogines dissipative Strukturen in nichtlinearen Systemen. Hätte ich nur damals schon Horst Stowasser gekannt.
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Es hatte keinen Sinn. Ich war abgelenkt und legte die Arbeit für die Uni zur Seite, nahm ein blankes weißes Blatt Papier und skizzierte ein utopisches Gesellschaftskonzept. Keine Macht für niemand, einer ist nur lebensfähig durch den anderen, schwarz auf weiß - wissenschaftlich belegt. Die Natur funktioniert exakt nach diesem Prinzip - seit Jahrmillionen. Und genau so könnte es auch die menschliche Gesellschaft. Jugendphantasien! "Kein dialektischer Materialismus - alles Quatsch", sagte meine Schere im Kopf.
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Liebe Anarchisten/innen,
  
Ich wandte mich wieder meiner eigentlichen Arbeit zu, hatte aber - neben den theoretischen Schriften der "alten" Anarchisten im Kopf - nun tatsächlich den kleinen schwarzen Funken im Herzen und die stille Gewissheit, dass Anarchie (theoretisch) funktionieren kann und muss. Und dass sie zum Nutzen aller und absolut friedlich sein würde. Ich wurde dennoch nicht zur Anarchistin im landläufigen Sinn.
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ich habe erst jetzt am 21.01.2011 erfahren das Herr Stowasser von uns gegangen ist, was mich ziemlich erschüttert. Ich muss zu dem auch erwähnen, dass ich erst vor 2 oder 3 Jahren von ihm erfahren habe und ich war zu dieser Zeit ziemlich hin und her gerissen. Zu dieser Zeit habe ich mich so ziemlich von der Punk-Szene getrennt, weil ich enttäuscht von ihr war. Ich war unentschlossen wer ich bin und für was ich stehe, die Welt war für mich wieder einmal stehen geblieben. Und dann, nur durch einen Zufall, hab ich das Buch von Horst Stowasser für mich entdeckt: Anarchie. Es hat meine Augen geöffnet. Meine ganze Jugend über hab ich mich an ein Schema oder eine Szene geklammert ohne aber zu wissen wo ich hingehöre und dann dieses Buch. Ich verdanke Herrn Stowasser einiges, wie zum Beispiel meinen inneren Frieden. Für den Anarchismus unserer Zeit hatte er ne große Bedeutung und es kann daran liegen, dass ich keine andere Anarchisten unserer Zeit kenne, aber er war für mich und wahrscheinlich für viele andere eine große Inspiration. Ich konnte sogar meinem Vater dem Anarchismus näher bringen, der vorher nicht viel bzw. garnichts darüber wusste. Er (also mein Vater) hatte schon immer eine Abneigung gegen unser derzeitiges System. Ich hab ihm das Buch gegeben und er konnte sich gleich damit identifizieren.
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Naja wie dem auch sei. Für den Anarchismus seh ich zur Zeit nur zwei Wege: der eine wäre, der Anarchismus wie ihn díe meisten Menschen sehen. Die Welt zerfällt im Chaos (wenn man sich aber gerade die Welt anguckt, zerfallen wir schon lange im Chaos). Oder wir finden entlich den gemeinsamen Frieden unter und/oder mit einander. Jeder sollte die Persönlichkeit einer anderen Person respektieren und akzeptieren, denn dies ist es was wir möglichst anstreben sollten.
  
'''Angekommen'''
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Also zum Schluss ruhen Sie in Frieden Herr Stowasser, Sie haben viele Menschen inspiriert und beeinflusst, möge ihr Erbe irgendwann weiter getragen werden und Früchte tragen.
  
Irgendwann - zwanzig Jahre später - stieß ich beim Kramen im Internet auf Texte von Horst Stowasser: "Leben ohne Chef und Staat" und "Freiheit Pur". Meine bruchstückhaften Denkansätze, die über Gedankenfetzen nie hinausgekommen waren - hier waren sie zu Ende gedacht, bestens formuliert, vergnüglich lesbar und angereichert mit den Erfahrungen und dem Scheitern eines "praktizierenden" Anarchisten. Ich empfahl die Bücher von Horst Stowasser Freunden, die bei der Vokabel "Anarchie" zuerst möglicherweise an Chaos und Gewalt dachten, sicher aber nicht an eine friedliche - womöglich glückliche - Gesellschaft ohne Machtstrukturen und Herrschaftsinstumente. (Mittlerweile ist "Freiheit Pur" als pdf im Internet --> KLICK .) Sicher wurde keiner dieser Freunde zu einem praktizierenden Anarchisten, aber alle bestätigten, äußerst positive Denkanstöße für ein besseres menschliches Miteinander bekommen zu haben. Und viele erklärten, wie wichtig es sei, dass aus einer Gesellschaft heraus Utopien entwickelt würden, die dann der wesentliche Motor sozialen Fortschritts seien. Utopien als Denkanstoß waren etwas, was viele vermisst hatten und vermissen.
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=Beiträge der Diskussionsseite=
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Anonyme bzw. zur Diskussion gestellte Beiträge
  
Menschen anzusprechen, die ohne diese Bücher nie auch nur einen Gedanken der Geschichte der Anarchie gewidmet hätten oder sich ohne diesen Impuls nie gesellschaftlichen Utopien geöffnet hätten, ist einer der großen Verdienste Horst Stowassers. Als Autor und als Mensch war er nie ein Agitator oder Heilslehrer, aus seiner eigenen Begeisterung sprang ein Funke über, der seinen Lesern die Augen öffnete und die Welt neu entdecken ließ.
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==Horst Stowasser (Mit-)Gründer der Zeitung direkte aktion?==
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Nicht das dies so wichtig wäre, aber ich glaube die Information, das Horst Stowasser Mitgründer der "direkten aktion" der I-FAU, (damals noch Zeitung für die Region Nord) war, ist soweit ich weiß nicht richtg. (Der Herausgeberkreis war aus Hamburg). Er mag Gründungsmitglied der FAU bzw. I-FAU gewesen sein, hab ich jedenfalls schon häufiger gelesen, aber an der Gründung der direkten Aftion war er nicht beteiligt, wohl aber später in der Redaktion von die "direkte aktion".
  
Vor über zwei Jahren erschien Horst Stowassers Buch ANARCHIE! Es stürmte kurz nach dem Erscheinen im Juni 2007 die Sachbuch-Charts. Süddeutsche Zeitung, Die Zeit, Deutschlandradio Kultur - überall wurde nicht nur Horst Stowassers "Geschichte der Anarchie" in den höchsten Tönen gelobt, auch seine Konzepte für gelebte Anarchie wurden mit stiller Bewunderung anerkannt. "Ein Kompendium, das in keiner Hausbibliothek fehlen darf", schrieb Volker Ulrich in der Zeit.
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Ich hab ihn sehr gemocht (obwohl nur dreimal gesehen, im Abstand von ca. 20 Jahren). Und er ist ein unersetzbarer Verlust für den libertären Sozialismus, die Anarchie!
  
Anarchie wurde gesellschaftsfähig und erfuhr anerkennende Öffentlichkeit. Für mich war das ein Beleg, wie sehr - in Zeiten der sich anbahnenden Wirtschaftskrise und des Fehlens jeglicher Sinngebung - mittlerweile Teile der bürgerlichen Gesellschaft nach einem Ausweg aus der Festgefahrenheit des Kapitalismus, seiner Auswüchse und dem geistig einschränkenden ideologischen Überbau suchten.
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Wichtig fand ich neben seinen iminent wichtigen und lebhaften 'Anarchie-Einführungen', sein auch in der FAU nicht unumstrittenes Buch: "Anti-Aging für die Anarchie. Das libertäre Barcelona und seine anarchistischen Gewerkschaften 70 Jahre nach der Spanischen Revolution. Eine Reportage", Verlag Edition AV, Lich 2006 ISBN 978-3-936049-72-5.[Auszüge in GWR Nr. 311/312; Rezension in der Graswurzelrevolution (Zeitschrift) Nr. 318]. Undogmatisch nimmt er Stellung, auf der Basis seiner Reiseeindrücke und Begegnungen mit den verschiedenen anarcho-syndikalistischen Fraktionen bzw. Strömungen. Wie auch immer Mensch zu den Inhalten/Wertungen steht, er ist einem Dialog bzw. einer Auseinandersetzung nicht ausgewichen, ein Eindruck den ich z. T. in der FAU bzw. "direkten Aktion" nicht hatte. Auch hier hat er wichtige 'Pionierarbeit' geleistet und eine in meinen Augen einwandfreie libertäre, freiheitliche Haltung vorgelebt!
  
'''Wir haben uns tatsächlich "getroffen"'''
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Vielen Dank allen, die Ihre Erinnerungen an Horst Stowasser auf dieser Seite (mit-)geteilt haben!
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Danke an Andreas Hohmann für seine Worte an die Kinder, seine Frau sowie Familie!
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Meine Anteilnahme mit schwärzlich-schmerzlichen Grüßen! J.B. (Nur für die Diskussionsseite).
  
Das erste Hintergrund-Heft im Jahr 2009 hatte den Schwerpunkt Wirtschafts- und Finanzkrise. Das war die Gelegenheit! Wir wollten unbedingt wissen, was Horst Stowasser dazu zu sagen hat. Ich schickte ihm eine Mail und er rief mich an. Er sagte zu, einen Artikel für uns zu schreiben. In seiner ihm eigenen Art, die Dinge positiv auf den Kopf zu stellen, um sie von der Kehrseite genauer betrachten zu können, lieferte er die "Diagnose: "Kapitalismus" - Vom Krankheitsbild eines absurden Wirtschaftssystems und der Aktualität einer anarchistischen Alternative " (lesenswert!!). Doch das war nicht alles. Wir telefonierten öfter und wollten in Kontakt bleiben, uns bei passender Gelegenheit treffen. Ich erzählte ihm von meinen "Zetteln" und Prigogine, wir lachten viel. Horst "stand ganz oben" auf meinem Zettel der Menschen, die ich unbedingt und bald einmal treffen oder besuchen wollte.
 
  
Nun ist ein neues Heft für Hintergrund in Vorbereitung, das unter anderem die Bundestagswahlen kritisch beleuchten wird. Ein wichtiger Punkt aus unserer Sicht ist dabei der Parlamentarismus an sich und seine Verkommenheit in den "demokratischen (westlichen) Gesellschaften", die Rolle des Souveräns und seine angebliche "Freiheit", das eigene Geschick wählen zu dürfen. Wer hätte besser als Horst dazu etwas schreiben, mit spitzer Feder dieses Lügengebäude konterkarieren können? Wir wollten ihn unbedingt bitten, wieder für Hintergrund zu schreiben.
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==Horst Stowasser: Anarchie. Von Anonym==
  
Deshalb versuchte ich seit einiger Zeit, ihn anzurufen - vergeblich, e-Mails blieben unbeantwortet. "Sicher ist er in Urlaub", dachte ich. Heute nun wollte ich versuchen, im Eilhardshof jemanden zu sprechen, um zu erfahren, wann er wieder zu erreichen ist.
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Durch dein Buch Anarchie, habe ich entdeckt, was ich schon immer war, ein Anarchist. Nicht das dies ein Unterschied gemacht hätte, jedoch bereichtertest du mich mit diesem Buch um viele Facetten einer Idee, die auch die meine war und es immer noch ist.
  
Als ich im Internet nach einem Kontakt recherchierte, fand ich die Meldung:
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Anonym.
  
'''Horst Stowasser ist tot.'''
 
  
Ich bin fassungslos und traurig. Du fehlst uns, Du wirst vielen fehlen, die so gerne noch viel von Dir erfahren, wissen und lesen wollten.
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==Redaktioneller Kommentar zum Nachruf von Barbara Stützel==
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Wir wissen, dass das ZEGG-Projekt in der anarchistischen Szene teilweise auf heftigen Widerstand stößt, und auch in den Projekten "DadAWeb" und "Lexikon der Anarchie" gibt es hierzu geteilte Meinungen. In diesem Fall sind wir allerdings der Ansicht, dass die viel beschworene Toleranz von Horst selbstverständlich auch auf seiner Gedenkseite zur Geltung kommen sollte.  
  
Möge die Erde Dir leicht sein.
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Jochen Knoblauch & Jochen Schmück
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Aktuelle Version vom 15. Juli 2013, 07:42 Uhr

Wer seine Erinnerungen an Horst Stowasser mit uns teilen möchte, kann sie hier auf dieser Seite veröffentlichen. Wir übernehmen dann die Texte auf die eigentliche Horst-Stowasser-Gedenkseite. --Jochen_S 07:42, 31. Aug. 2009 (UTC)


Titel Deiner Erinnerungen an Horst Stowasser[Bearbeiten]

Text Deiner Erinnerungen ...



Bitte bei Bildern folgendes beachten

Wir hätten auch gerne Fotos auf der Horst-Stowasser-Gedenkseite. Ihr könnt uns Fotos und andere Bildmaterialien für die Veröffentlichung als Bilddatei (JPG-, PNG-Format) schicken an die folgende E-Mailadresse: kontaktAtze.gifdadaweb.de. Aber, wichtig: Bitte nur Fotos für die Veröffentlichung auswählen, bei denen Ihr entweder die schriftliche Nutzungserlaubnis des Urheberrechtsinhabers bzw. bei denen Ihr selber die Urheberrechte habt. Wir habe eine Menge Stress gehabt und einer der Autoren des Lexikons der Anarchie hat tausende von Euros zahlen müssen, weil er zwar eine vage mündliche Genehmigung hatte, aber sich nicht die explizite schriftliche Erlaubnis des Urheberrechtsinhabers zur Veröffentlichung des Fotos im DadA-Memorial hat geben lassen. Das muss nicht nochmal sein!

Knobi & Jochen

Liebe Anarchisten/innen,

ich habe erst jetzt am 21.01.2011 erfahren das Herr Stowasser von uns gegangen ist, was mich ziemlich erschüttert. Ich muss zu dem auch erwähnen, dass ich erst vor 2 oder 3 Jahren von ihm erfahren habe und ich war zu dieser Zeit ziemlich hin und her gerissen. Zu dieser Zeit habe ich mich so ziemlich von der Punk-Szene getrennt, weil ich enttäuscht von ihr war. Ich war unentschlossen wer ich bin und für was ich stehe, die Welt war für mich wieder einmal stehen geblieben. Und dann, nur durch einen Zufall, hab ich das Buch von Horst Stowasser für mich entdeckt: Anarchie. Es hat meine Augen geöffnet. Meine ganze Jugend über hab ich mich an ein Schema oder eine Szene geklammert ohne aber zu wissen wo ich hingehöre und dann dieses Buch. Ich verdanke Herrn Stowasser einiges, wie zum Beispiel meinen inneren Frieden. Für den Anarchismus unserer Zeit hatte er ne große Bedeutung und es kann daran liegen, dass ich keine andere Anarchisten unserer Zeit kenne, aber er war für mich und wahrscheinlich für viele andere eine große Inspiration. Ich konnte sogar meinem Vater dem Anarchismus näher bringen, der vorher nicht viel bzw. garnichts darüber wusste. Er (also mein Vater) hatte schon immer eine Abneigung gegen unser derzeitiges System. Ich hab ihm das Buch gegeben und er konnte sich gleich damit identifizieren. Naja wie dem auch sei. Für den Anarchismus seh ich zur Zeit nur zwei Wege: der eine wäre, der Anarchismus wie ihn díe meisten Menschen sehen. Die Welt zerfällt im Chaos (wenn man sich aber gerade die Welt anguckt, zerfallen wir schon lange im Chaos). Oder wir finden entlich den gemeinsamen Frieden unter und/oder mit einander. Jeder sollte die Persönlichkeit einer anderen Person respektieren und akzeptieren, denn dies ist es was wir möglichst anstreben sollten.

Also zum Schluss ruhen Sie in Frieden Herr Stowasser, Sie haben viele Menschen inspiriert und beeinflusst, möge ihr Erbe irgendwann weiter getragen werden und Früchte tragen.

Beiträge der Diskussionsseite[Bearbeiten]

Anonyme bzw. zur Diskussion gestellte Beiträge

Horst Stowasser (Mit-)Gründer der Zeitung direkte aktion?[Bearbeiten]

Nicht das dies so wichtig wäre, aber ich glaube die Information, das Horst Stowasser Mitgründer der "direkten aktion" der I-FAU, (damals noch Zeitung für die Region Nord) war, ist soweit ich weiß nicht richtg. (Der Herausgeberkreis war aus Hamburg). Er mag Gründungsmitglied der FAU bzw. I-FAU gewesen sein, hab ich jedenfalls schon häufiger gelesen, aber an der Gründung der direkten Aftion war er nicht beteiligt, wohl aber später in der Redaktion von die "direkte aktion".

Ich hab ihn sehr gemocht (obwohl nur dreimal gesehen, im Abstand von ca. 20 Jahren). Und er ist ein unersetzbarer Verlust für den libertären Sozialismus, die Anarchie!

Wichtig fand ich neben seinen iminent wichtigen und lebhaften 'Anarchie-Einführungen', sein auch in der FAU nicht unumstrittenes Buch: "Anti-Aging für die Anarchie. Das libertäre Barcelona und seine anarchistischen Gewerkschaften 70 Jahre nach der Spanischen Revolution. Eine Reportage", Verlag Edition AV, Lich 2006 ISBN 978-3-936049-72-5.[Auszüge in GWR Nr. 311/312; Rezension in der Graswurzelrevolution (Zeitschrift) Nr. 318]. Undogmatisch nimmt er Stellung, auf der Basis seiner Reiseeindrücke und Begegnungen mit den verschiedenen anarcho-syndikalistischen Fraktionen bzw. Strömungen. Wie auch immer Mensch zu den Inhalten/Wertungen steht, er ist einem Dialog bzw. einer Auseinandersetzung nicht ausgewichen, ein Eindruck den ich z. T. in der FAU bzw. "direkten Aktion" nicht hatte. Auch hier hat er wichtige 'Pionierarbeit' geleistet und eine in meinen Augen einwandfreie libertäre, freiheitliche Haltung vorgelebt!

Vielen Dank allen, die Ihre Erinnerungen an Horst Stowasser auf dieser Seite (mit-)geteilt haben! Danke an Andreas Hohmann für seine Worte an die Kinder, seine Frau sowie Familie! Meine Anteilnahme mit schwärzlich-schmerzlichen Grüßen! J.B. (Nur für die Diskussionsseite).


Horst Stowasser: Anarchie. Von Anonym[Bearbeiten]

Durch dein Buch Anarchie, habe ich entdeckt, was ich schon immer war, ein Anarchist. Nicht das dies ein Unterschied gemacht hätte, jedoch bereichtertest du mich mit diesem Buch um viele Facetten einer Idee, die auch die meine war und es immer noch ist.

Anonym.


Redaktioneller Kommentar zum Nachruf von Barbara Stützel[Bearbeiten]

Wir wissen, dass das ZEGG-Projekt in der anarchistischen Szene teilweise auf heftigen Widerstand stößt, und auch in den Projekten "DadAWeb" und "Lexikon der Anarchie" gibt es hierzu geteilte Meinungen. In diesem Fall sind wir allerdings der Ansicht, dass die viel beschworene Toleranz von Horst selbstverständlich auch auf seiner Gedenkseite zur Geltung kommen sollte.

Jochen Knoblauch & Jochen Schmück