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Diskussion:Lutz Schulenburg - Gedenkseite

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Erst 2009 mein Freund Horst Stowasser, auf dessen Beerdigung Lutz noch sehr schön gesprochen hat, dann 2010 mein enger Freund Günther Freitag, Nachkriegsanarcho der ersten Stunde, im letzten Jahr, 2012, dann meine eigene Frau Conny und jetzt, 2013, Lutz Schulenburg. Es kann einem Angst und Bange werden, und man kommt von einer Trauer in die nächste.

Lutz war einer der ersten Anarchos, die ich kennen gelernt habe. Ich bin ab meinem 10. Lebensjahr ebenfalls in Hamburg-Bergedorf aufgewachsen. Über meinen Bruder, der fast sechs Jahre älter ist, bin ich früh mit der APO in Bergedorf in Berührung gekommen, vielleicht so um 1969 oder 1970, und war dann auch in Bergedorf bei der APO-Schülerorganisation AUSS (Aktionsgemeinschaft Unabhängiger Sozialistischer Schüler), bei der auch Lutz aktiv war, kann mich aber nicht erinnern, ihn dort schon getroffen zu haben. Ist aber auch lange her, und es gab verschiedene Arbeitskreise. Irgendwann um 1971 bin ich dann in der APO auf die Anarchisten mit ihren schwarzen Fahnen gestoßen, und ich glaube es war Günther Meyer, ein Schulkamerad, der mich mit Lutz bekannt gemacht hat. Da ich mich für das Thema Freie Liebe interessierte, was für einen 17jährigen nicht unbedingt ungewöhnlich ist, machte mich Lutz auf Nane Jürgensen aufmerksam, der in der Nähe von Hamburg lebte, und der ein glühender Wilhelm Reich Anhänger war. Wir gaben dann jahrelang eine Wilhelm-Reich-Zeitung (Sex-Pol-Info) heraus, und ich zog mit Nane Ende 1973 in eine WG in Harbug, und konzentrierte meine Anarcho-Aktivitäten auf andere Gruppen in anderen Stadtteilen. Dadurch hatte ich dann kaum noch Kontakt mit Lutz, der meines Wissens auch nicht in der Anarcho-Gruppe in Bergedorf aktiv war, bei der ich vorher kurz mitmachte.

Ich habe es immer bewundert, mit welcher Leidenschaft Lutz seine Zeitungen, aber auch den Verlag betrieben hat, und ihn als unabhängigen Geist sehr geschätzt. Vor ein paar Jahren habe ich ihn noch mal auf der Buchmesse in Frankfurt getroffen, und eben 2009 auf der Beerdigung von Horst Stowasser. Lutz, es ist so traurig, dass Du diese Welt schon so früh verlassen musstest!

Stephan Krall