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Johannes Agnoli: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 2. April 2011, 10:20 Uhr

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Johannes Agnoli (geb. 22.2.1925 – gest. 4.5.2003) war Professor für Politische Wissenschaft am Otto-Suhr-Institut der Freien Universität Berlin. In seinen Vorlesungen formulierte er die Theorie vom „Absterben des Staates“ und auch seiner praktischen Möglichkeiten. Sein politik-kritisches Konzept war orientiert daran „alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist“ (Karl Marx, MEW Bd.1, S. 385) Johannes Agnoli: "Man hört immer wieder, dass die Abschaffung des Staates eine Utopie sei. Meiner Einschätzung nach ist es aber der einzig realistische Weg für eine humane Zukunft." (in: DIE ZEIT 8/2000) Der Anarchist Michael Bakunin war für Agnoli immer wieder ein Bezugspunkt, neben Karl Marx, seine Vorstellungen zur Anarchie zu formulieren.

Johannes Agnoli war eine „rare, aber aller Emanzipation notwendige Kombination - Kommunist und Anarchist in einer Person (und ihrer Programm-Praxis).“ siehe Nachruf von Wolf-Dieter Narr in: Graswurzelrevolution (http://www.graswurzel.net/281/agnoli.shtml)

Hans Jürgen Degen beschreibt Agnoli als einen exzellenten Anarchismus-Kenner und schreibt: Agnoli "interpretierte 'seinen' Marx eben 'libertär', weil der 'Marxismus' des 'Nicht-Marxisten' Marx für ihn eine freiheitliche 'Lehre' war. Agnoli wollte die Versöhnung der beiden 'autoritären Knochen' Marx und Bakunin: Er wollte die 'freiheitlichen Elemente der zersplitterten sozialistischen Emanzipationsbewegung zur Aktion bringen'. Das sollte aber keineswegs durch Verwischung der unterschiedlichen Positionen geschehen. ... Agnoli hatte einen 'starken Hang' zum Libertären. Deshalb bedauerte er die 'gesellschaftliche Impotenz' der Libertären: 'Mit einem Schuss Marx kann das vergehen'." (aus Gesprächen mit Agnoli, zit. in GWR Nr. 338, 4/2009)

Wolfram Beyer