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Gustav Landauer: Internationalismus: Unterschied zwischen den Versionen

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Gustav Landauers kommunitärer Anarchismus ist ein Aufruf an die gesamte Menschheit und richtet sich daher nie ausschließlich an eine einzige Klassse, Ethnie oder ideologische bzw. religiöse Glaubensrichtung. Neben seinen ausformulierten Ansätzen einer grundlegenden Transformation der Gesellschaft, in deren Mittelpunkt der Aufbau völlig neuer sozialer Arrrangements im Verhältnis der Menschen untereinander und zur tierischen und pflanzlichen Natur steht, hat seine globale Perspektive eine nachhaltige Bedeutung für das Verständnis von Landauers Anarchismus.
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[[Gustav Landauer|Gustav Landauers]] kommunitärer Anarchismus ist immer ein Aufruf an die gesamte Menschheit und richtet sich daher nie ausschließlich an eine einzige Klasse, Ethnie oder ideologische bzw. religiöse Glaubensrichtung. Neben seinen ausformulierten Ansätzen einer grundlegenden Transformation der Gesellschaft, in deren Mittelpunkt der Aufbau völlig neuer sozialer Arrangements im Verhältnis der Menschen untereinander und zur tierischen und pflanzlichen Natur steht, hat die globale Perspektive eine nachhaltige Bedeutung für das Verständnis von Landauers Anarchismus. Die Lektüre der in diesem Band versammelten Texte ermöglicht einen umfassenden Einblick in diese Thematik.
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Ohne Zweifel haftet der neuzeitlichen anarchistischen Bewegung seit der Französischen Revolution von 1789 eine internationalistische Note an. Zugleich muss kritisch festgehalten werden, dass AnarchistInnen im Rahmen der einzelnen Nationalstaaten dem nationalistischchauvinistischen Sog ausgesetzt waren und sich mitunter nur mühsam davon lösen konnten (z.B. zu Beginn des Ersten Weltkriegs). Landauer hat diese ‚Leerstelle’ innerhalb der anarchistischen Bewegung frühzeitig erkannt und in Artikeln, Reden und Briefen konsequent für ein die nationalstaatlichen Grenzen überschreitendes Denken und Handeln geworben. Gegen Nationalismus und nationalstaatliche Begrenzung forderte er die bewusste Vergesellschaftung in Richtung einer universellen sozialen und kulturellen Emanzipation des Individuums, ob Frauen, Kinder oder Männer. Anarchistische Herrschaftskritik wie auch das Postulat sozialer Freiheit positionieren sich so als universalistisch. Damit ist mitnichten Gleichmacherei gemeint, sondern es soll, etwa mittels des Föderalismus und einer Dezentralisierung der Gesellschaft, allen Menschen ungehinderter Zugang zu den gesellschaftlichen Ressourcen ermöglicht werden und somit Freiheit, Gerechtigkeit und Menschenwürde weltweit Einzug halten. Voraus setze dies ein anhaltendes Interesse an und Solidarität mit den sich weltweit in sozialen Bewegungen organisierenden Menschen in Verbindung mit den eigenen Freiheitskämpfen. Landauers umfassende Kenntnisse des Weltgeschehens und der internationalen anarchistischen Bewegung eröffneten ihm Wege, um zu einer internationalistisch-anarchistischen Regeneration zu gelangen und so die Begrenzung auf Nationalstaaten durch eine globale Dimension zu ersetzen.
  
 
Gustav Landauer war umfassend über soziale, vor allem anarchistische Bewegungen weltweit informiert, von Russland, Italien, England und Frankreich über Asien (Japan) bis nach Nord- und Lateinamerika (USA, Mexico). Seine zahlreichen informativen, bis heute lesbaren Artikel Abhandlungen, Rezensionen, Protestschreiben, Vor- und Nachbemer-kungen, Übersetzungen, Gedenkaufsätze belegen Landauers detaillierte Kenntnisse über Entwicklungen, Organisationsstruktur und Publikationen innerhalb der internationalen anarchistischen Bewegung, die ihn in die Lage versetzten, jederzeit publizistisch zu intervenieren. Die Lektüre der in diesem Band versammelten Artikel ermöglicht einen umfassenden Einblick in diese Thematik.
 
Gustav Landauer war umfassend über soziale, vor allem anarchistische Bewegungen weltweit informiert, von Russland, Italien, England und Frankreich über Asien (Japan) bis nach Nord- und Lateinamerika (USA, Mexico). Seine zahlreichen informativen, bis heute lesbaren Artikel Abhandlungen, Rezensionen, Protestschreiben, Vor- und Nachbemer-kungen, Übersetzungen, Gedenkaufsätze belegen Landauers detaillierte Kenntnisse über Entwicklungen, Organisationsstruktur und Publikationen innerhalb der internationalen anarchistischen Bewegung, die ihn in die Lage versetzten, jederzeit publizistisch zu intervenieren. Die Lektüre der in diesem Band versammelten Artikel ermöglicht einen umfassenden Einblick in diese Thematik.
  
Eine biographisch-chronologische Zeittafel, ein Überblick über Landauers Schrifttum sowie ausgewählte Sekundärliteratur ermöglichen einen ersten raschen Einstieg. Eine Bibliographie mit den Primärquellen, den Publikationen Landauers (Erstauflagen), seinen Übersetzungen (Buchausgaben) und seiner Herausgebertätigkeit sind angefügt.  
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Eine biographisch-chronologische Zeittafel, ein Überblick über Landauers Schrifttum sowie ausgewählte Sekundärliteratur ermöglichen einen ersten raschen Einstieg. Eine Bibliographie mit den Primärquellen, den Publikationen Landauers (Erstauflagen), seinen Übersetzungen (Buchausgaben) und seiner Herausgebertätigkeit sind angefügt.
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==INHALT==
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Gesamteinleitung von Siegbert Wolf
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Einleitung von Siegbert Wolf: „Barcelona ist immer noch besser als Wilmersdorf“ –
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Gustav Landauers Blick in die Welt
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ALBANIEN
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* Bairam und Schlichting
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BELGIEN
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* Belgien auf der Wacht
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BRASILIEN
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* „Aus der Zeit“
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FRANKREICH
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* Zur Ehrenrettung Séverine’s
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* Frankreich geht voran
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* Der Dichter als Ankläger
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* Die Agrarfrage und der französische Arbeiterkongress
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* Die beiden Märztage
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* Frankreich
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* Die französischen Syndikalisten
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* Zum 40. Gedenktag der Pariser Kommune
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* Vorbemerkung
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* Der Aufruhr in der Champagne
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GROßBRITANNIEN
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* England 102
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* Die englische Ausbeutungspolitik in Indien 103
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ITALIEN
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* Italien
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JAPAN
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* Ein Tendenzprozess in Japan
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* Brief Gustav Landauers an Baron Sutemi Chinda
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* Japan
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* In Japan
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MAROKKO
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* Marokko
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MEXICO
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* Zur Revolution in Mexiko
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* Aus Mexiko
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* Mexico
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ÖSTERREICH
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* Jakob Reumann, Die Heimarbeit in Österreich
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* Die Erdolchung der Kaiserin von Österreich
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* Die Erschießung des österreichischen Thronfolgers
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PALÄSTINA
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* Brief Gustav Landauers an Martin Buber
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* Briefwechsel Gustav Landauer/Nahum Goldmann
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* Brief Gustav Landauers an Martin Buber
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RUSSLAND
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* Memoiren eines Revolutionärs
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* Über Michael Bakunin. Ein Nachwort
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* Proudhon und Bakunin. Eine Charakteristik
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* Nachwort
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* Zur Vorgeschichte von Tolstois Rede gegen den Krieg
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* Lew Nikolajewitsch Tolstoi
 +
* Tolstoi und die Hinrichrung Alexanders II.
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* Bogroff
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* Alexander Herzen
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* Peter Kropotkin
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* Brief Gustav Landauers an Max Nettlau
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* Kiew
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SCHWEIZ
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* Zum Berner Krawall
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* Dem größten Schweizer
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* Gruß an James Guillaume
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* Fritz Brupbacher, ein Symptom
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* Das Amt der Schweiz an der Menschheit
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SERBIEN
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* Veitstag
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SPANIEN
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* Die Anarchistenhetze in Spanien
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* Ferrer
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* Die Ferrerbewegung
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* Spanien
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* Über den Tod Canalejas
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USA
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* Zum elften November
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* An die Lebenden. Zum 11. November
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* Zu Robert Reitzels Gedächtnis
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* Tuckers Eröffnung
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* Organisierte Reaktionen
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* Mac Namara
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* Alexander Berkmans Gefängnismemoiren
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* Internationale Arbeiterchronik
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* Friedensvertrag und Friedenseinrichtung
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* Brief Gustav Landauers an Auguste Hauschner
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ANHANG
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* Lernt nicht Esperanto!
  
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* Zeittafel
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* Primär- und Sekundärbibliographie
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* Siglen und Abkürzungen
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* Anarchistische Zeitungen und Zeitschriften
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* Namenregister
 
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'''[[DadA-Buchempfehlung|Die DadA-Buchempfehlung]]'''
 
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Aktuelle Version vom 30. November 2016, 10:14 Uhr

Die DadA-Buchempfehlung

Buchcover: 978-3-936049-96-1.gif
Autor/en: Gustav Landauer
Titel: Internationalismus
Editoriales: (= Ausgewählte Schriften, Bd. 1). Herausgegeben von Siegbert Wolf und illustriert von Uwe Rausch
Verlag: Verlag Edition AV
Erscheinungsort: Lich/Hessen
Erscheinungsjahr: 2008
Umfang, Aufmachung: Originalausgabe. Broschur. 342 Seiten.
ISBN: (ISBN-13:) 978-3-936049-96-1
Preis: 17,00 EUR
Direktkauf: bei aLibro, der DadAWeb-Autorenbuchhandlung

Beschreibung

Gustav Landauers kommunitärer Anarchismus ist immer ein Aufruf an die gesamte Menschheit und richtet sich daher nie ausschließlich an eine einzige Klasse, Ethnie oder ideologische bzw. religiöse Glaubensrichtung. Neben seinen ausformulierten Ansätzen einer grundlegenden Transformation der Gesellschaft, in deren Mittelpunkt der Aufbau völlig neuer sozialer Arrangements im Verhältnis der Menschen untereinander und zur tierischen und pflanzlichen Natur steht, hat die globale Perspektive eine nachhaltige Bedeutung für das Verständnis von Landauers Anarchismus. Die Lektüre der in diesem Band versammelten Texte ermöglicht einen umfassenden Einblick in diese Thematik.

Ohne Zweifel haftet der neuzeitlichen anarchistischen Bewegung seit der Französischen Revolution von 1789 eine internationalistische Note an. Zugleich muss kritisch festgehalten werden, dass AnarchistInnen im Rahmen der einzelnen Nationalstaaten dem nationalistischchauvinistischen Sog ausgesetzt waren und sich mitunter nur mühsam davon lösen konnten (z.B. zu Beginn des Ersten Weltkriegs). Landauer hat diese ‚Leerstelle’ innerhalb der anarchistischen Bewegung frühzeitig erkannt und in Artikeln, Reden und Briefen konsequent für ein die nationalstaatlichen Grenzen überschreitendes Denken und Handeln geworben. Gegen Nationalismus und nationalstaatliche Begrenzung forderte er die bewusste Vergesellschaftung in Richtung einer universellen sozialen und kulturellen Emanzipation des Individuums, ob Frauen, Kinder oder Männer. Anarchistische Herrschaftskritik wie auch das Postulat sozialer Freiheit positionieren sich so als universalistisch. Damit ist mitnichten Gleichmacherei gemeint, sondern es soll, etwa mittels des Föderalismus und einer Dezentralisierung der Gesellschaft, allen Menschen ungehinderter Zugang zu den gesellschaftlichen Ressourcen ermöglicht werden und somit Freiheit, Gerechtigkeit und Menschenwürde weltweit Einzug halten. Voraus setze dies ein anhaltendes Interesse an und Solidarität mit den sich weltweit in sozialen Bewegungen organisierenden Menschen in Verbindung mit den eigenen Freiheitskämpfen. Landauers umfassende Kenntnisse des Weltgeschehens und der internationalen anarchistischen Bewegung eröffneten ihm Wege, um zu einer internationalistisch-anarchistischen Regeneration zu gelangen und so die Begrenzung auf Nationalstaaten durch eine globale Dimension zu ersetzen.

Gustav Landauer war umfassend über soziale, vor allem anarchistische Bewegungen weltweit informiert, von Russland, Italien, England und Frankreich über Asien (Japan) bis nach Nord- und Lateinamerika (USA, Mexico). Seine zahlreichen informativen, bis heute lesbaren Artikel Abhandlungen, Rezensionen, Protestschreiben, Vor- und Nachbemer-kungen, Übersetzungen, Gedenkaufsätze belegen Landauers detaillierte Kenntnisse über Entwicklungen, Organisationsstruktur und Publikationen innerhalb der internationalen anarchistischen Bewegung, die ihn in die Lage versetzten, jederzeit publizistisch zu intervenieren. Die Lektüre der in diesem Band versammelten Artikel ermöglicht einen umfassenden Einblick in diese Thematik.

Eine biographisch-chronologische Zeittafel, ein Überblick über Landauers Schrifttum sowie ausgewählte Sekundärliteratur ermöglichen einen ersten raschen Einstieg. Eine Bibliographie mit den Primärquellen, den Publikationen Landauers (Erstauflagen), seinen Übersetzungen (Buchausgaben) und seiner Herausgebertätigkeit sind angefügt.

INHALT

Gesamteinleitung von Siegbert Wolf

Einleitung von Siegbert Wolf: „Barcelona ist immer noch besser als Wilmersdorf“ – Gustav Landauers Blick in die Welt

ALBANIEN

  • Bairam und Schlichting

BELGIEN

  • Belgien auf der Wacht

BRASILIEN

  • „Aus der Zeit“

FRANKREICH

  • Zur Ehrenrettung Séverine’s
  • Frankreich geht voran
  • Der Dichter als Ankläger
  • Die Agrarfrage und der französische Arbeiterkongress
  • Die beiden Märztage
  • Frankreich
  • Die französischen Syndikalisten
  • Zum 40. Gedenktag der Pariser Kommune
  • Vorbemerkung
  • Der Aufruhr in der Champagne

GROßBRITANNIEN

  • England 102
  • Die englische Ausbeutungspolitik in Indien 103

ITALIEN

  • Italien

JAPAN

  • Ein Tendenzprozess in Japan
  • Brief Gustav Landauers an Baron Sutemi Chinda
  • Japan
  • In Japan

MAROKKO

  • Marokko

MEXICO

  • Zur Revolution in Mexiko
  • Aus Mexiko
  • Mexico

ÖSTERREICH

  • Jakob Reumann, Die Heimarbeit in Österreich
  • Die Erdolchung der Kaiserin von Österreich
  • Die Erschießung des österreichischen Thronfolgers

PALÄSTINA

  • Brief Gustav Landauers an Martin Buber
  • Briefwechsel Gustav Landauer/Nahum Goldmann
  • Brief Gustav Landauers an Martin Buber

RUSSLAND

  • Memoiren eines Revolutionärs
  • Über Michael Bakunin. Ein Nachwort
  • Proudhon und Bakunin. Eine Charakteristik
  • Nachwort
  • Zur Vorgeschichte von Tolstois Rede gegen den Krieg
  • Lew Nikolajewitsch Tolstoi
  • Tolstoi und die Hinrichrung Alexanders II.
  • Bogroff
  • Alexander Herzen
  • Peter Kropotkin
  • Brief Gustav Landauers an Max Nettlau
  • Kiew

SCHWEIZ

  • Zum Berner Krawall
  • Dem größten Schweizer
  • Gruß an James Guillaume
  • Fritz Brupbacher, ein Symptom
  • Das Amt der Schweiz an der Menschheit

SERBIEN

  • Veitstag

SPANIEN

  • Die Anarchistenhetze in Spanien
  • Ferrer
  • Die Ferrerbewegung
  • Spanien
  • Über den Tod Canalejas

USA

  • Zum elften November
  • An die Lebenden. Zum 11. November
  • Zu Robert Reitzels Gedächtnis
  • Tuckers Eröffnung
  • Organisierte Reaktionen
  • Mac Namara
  • Alexander Berkmans Gefängnismemoiren
  • Internationale Arbeiterchronik
  • Friedensvertrag und Friedenseinrichtung
  • Brief Gustav Landauers an Auguste Hauschner

ANHANG

  • Lernt nicht Esperanto!
  • Zeittafel
  • Primär- und Sekundärbibliographie
  • Siglen und Abkürzungen
  • Anarchistische Zeitungen und Zeitschriften
  • Namenregister

Die DadA-Buchempfehlung